Unsere Stillzeit | Stillen in der Öffentlichkeit

Stillen ist Liebe. Stillen ist Nähe. Stillen ist Vertrauen und Geborgenheit. Stillen ist, wie man so schön sagt, mehr als nur Nahrungsaufnahme. Aber leider hat nicht jede Mama das Glück stillen zu können aber dafür muss man sich nicht schämen. 

Ich habe mir schon in der Schwangerschaft nichts sehnlicher gewünscht, als die Möglichkeit zu haben, mein Kind selbst, durch meine Milch, ernähren zu können. So wie es die Natur für mich als Mama eben vorgesehen hat. Ein Wunder in meinen Augen, so wundervoll und großartig! Ich hatte schon in der Schwangerschaft recht früh eine Art Vormilch und daher natürlich gehofft, dass ich ohne Probleme stillen können werde. Kaum eine Minute auf der Welt und schon suchte Wilhelm nach meiner Brust, ein unvergesslicher Moment. In den ersten Tagen nach der Geburt hatten wir keinerlei Probleme. Ich war recht entspannt und wir haben das Stillen und Kuscheln in vollen Zügen genossen. Es fühlte sich alles so richtig an, so vertraut. Auch die weitere Stillzeit verlief wirklich problemlos und damit hatte bzw. habe ich großes Glück!

Unsere Hebamme hat mich immer sehr unterstützt und hat mir sämtliche Fragen beantwortet. Auch meine Mama und Schwestern waren mir eine große Hilfe. Tipps der Familie sind Gold wert. 🙂

Sich zuhause gemütlich auf die Couch setzen, mit dem Stillkissen, Tee und Schokolade gerüstet… Hach, was war das für eine wundervolle Zeit!!! Ob im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Kinderzimmer, überall habe ich mir damals eine gemütliche Ecke zum Stillen eingerichtet. Ich erinnere mich noch an die Zeit in dem die Milch einschoss und somit die Brust spannte. Auch hier half mir meine Hebamme mit ihren Tipps (Tee und Wickel) und der Schmerz war zum Glück schnell vergessen.

Circa eine Woche nach Wilhelms Geburt verspürte ich den Drang mal wieder raus in ein Café zu gehen und ein wenig die gemütliche Atmosphäre zu genießen. Zum ersten Mal zu dritt. So stolz waren wir auf unseren neuen Erdbewohner. Kaum hatte ich meine heiße Schokolade in der Hand, war es auch für Wilhelm an der Zeit etwas zu trinken. Es war so ungewohnt. Mit meinem Stilltuch gerüstet machte ich es mir erst gemütlich und legte ihn dann an. Alles war in Ordnung. Er wurde gestillt und wir hatten es gemütlich. Dennoch war es für mich in der ersten Zeit nach der Geburt sehr ungewohnt in der Öffentlichkeit zu stillen. Ich habe mich oft selbst unter Druck gesetzt und mich viel mehr gestresst als es nötig gewesen wäre und auch das ist am Anfang ganz normal!! Man will ja das Beste für sein Kind. Sitze ich gut? Ist es nicht zu laut für den Kleinen? Gucken die Leute?

Je öfter ich Wilhelm unterwegs gestillt habe, desto sicherer wurde ich, umso weniger Stress habe ich mir und damit auch meinem Kind gemacht. Mittlerweile stille ich liebend gern, und das seit 16 Monaten. Ich bin unendlich dankbar dafür. Ob im Bus, Café, Restaurant oder Flugzeug, mein Wilhelm wird gestillt.

Worauf ich beim Stillen in der Öffentlichkeit immer achte:

    • Setzt euch in eine Ecke, wenn ihr lieber ein wenig ungestört sein wollt. Für mich ist es immer ganz angenehm, wenn ich weiß, wir haben genug Platz und sitzen nicht in der Mitte des Restaurants.
    • Nehmt euch, wenn ihr euch damit wohler fühlt, ein Stilltuch mit.
    • Versucht euch nicht zu viel Stress zu machen und nicht zu sehr auf andere zu achten. Ihr macht alles genau richtig, wenn ihr aus eurem Bauch heraus entscheidet.

Ich weiß, nicht jede Mama hat das Glück stillen zu können und dennoch lieben sie ihre Kinder mindestens genauso sehr wie ich. Viele Mamas versuchen immer wieder zu stillen doch es klappt aus vielen verschiedenen Gründen trotzdem nicht. Daher finde ich Äußerungen wie ,,Die ist bestimmt zu faul zum stillen“ oder ähnliches einfach furchtbar verletzend und unangemessen. Als Außenstehende können wir viele Situationen nicht richtig einschätzen. Jede Mama möchte nur das Beste für das eigene Kind und weiß auch am besten, was das ist. Ich bin wirklich dankbar, dass ich stillen konnte und es immer noch kann.

Ich wünsche euch eine einzigartige Stillzeit.

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8 Kommentare

  1. Sehr schöner Text! Kann ich alles gut nachvollziehen ? ich mache mir auch immer großen Stress beim Stillen ?
    Auf meinem Blog hab ich einen ähnlichen Text mit Stilltipps und hab dich mal verlinkt, so als Ergänzung. Hoffe, du hast nichts dagegen.
    Lg Johanna

  2. Hallo, vielen Dank für den sehr schönen Beitrag und die stimmungsvollen Fotos! Gilt es eigentlich beim Stillen etwas zu beachten, damit keine Hängebrust entsteht? Oder ist das ein Mythos? Liebe Grüsse

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